Überforderung

Wie Sie sicher bereits festgestellt haben, erfordert die Pflege eines Demenzkranken ein ungeheures Maß an Zeit und Geduld.
Der eintönige Alltag mit den sich ständig wiederholenden Abläufen und das Wissen, den Kranken nicht lange alleine lassen zu können, führt schnell dazu, dass die Pflegenden sich eingesperrt und überfordert fühlen. Dazu kommt, dass sie sich oft selbst Vorwürfe machen, in einer Situation nicht die nötige Ruhe bewahrt zu haben, den Kranken vielleicht angeschrien zu haben oder Ähnliches.
Oft führt das dazu, dass sie sich daraufhin noch mehr bemühen und sich dadurch noch mehr überfordern. Manchmal sind es auch die besserwisserischen Kommentare von anderen Familienmitgliedern oder Freunden, die den Pflegenden unter Druck setzen, obwohl diese keinen Einblick haben, wie der Alltag mit einem Demenzkranken wirklich aussieht.
Ab einem gewissen Stadium der Erkrankung ist es für eine einzelne Person unmöglich, die Pflege und Betreuung des Kranken allein zu bewältigen, egal wie sehr Sie sich bemühen. Warten Sie diesen Zeitpunkt nicht ab, sondern suchen Sie sich frühzeitig Hilfe und schaffen Sie sich Freiräume im Alltag. Organisieren Sie für ein bis zwei Nachmittage pro Woche jemanden, der die Betreuung des Kranken übernimmt, führen Sie Ihre liebsten Hobbies fort und lassen Sie den Kontakt zu Ihren Freunden nicht abbrechen! Niemandem – vor allem nicht dem Kranken – nützt es, wenn Sie ständig gestresst, reizbar und überanstrengt sind.
Verteilen Sie die Last möglichst frühzeitig auf viele Schultern.