Depression

In Kapitel 3 erfahren Sie, wie man einer Depression vorbeugen kann und welche therapeutischen Möglichkeiten es gibt.

Das Thema wird betreut von Themenpatin Depression


Hinweise für Angehörige

Familienangehörige und Freunde missverstehen Depressionen oft als „normale“ Niedergeschlagenheit oder Traurigkeit, ohne den dahinterliegenden Krankheitsaspekt zu erkennen. 


Gutgemeinte Ratschläge, Aufforderungen, sich am Riemen zu reißen, dahingesagte Beschwichtigungen („wird schon werden“) oder Vernunftargumente, die die Nichtigkeit des Anlasses zur Niedergeschlagenheit belegen sollen, greifen hier jedoch nicht, sondern erreichen oft sogar das genaue Gegenteil. Sie verstärken die Schuldgefühle bzw. das Gefühl, unfähig, nichtsnutzig, lästig oder überhaupt ein schlechter und undankbarer Mensch zu sein. Daher gilt:

 

Was man nicht tun sollte:

  • nicht selbst therapieren wollen
  • Rückzugswünsche, Hilfs-Zurückweisungen, Anfeindungen u.ä. nicht auf sich selbst beziehen, sondern als Ausdruck der Krankheit (an)erkennen.
  • nichts äußern, was Schuldgefühle verstärken könnte (nicht überfordern, kein Unverständnis äußern, nicht an den Willen appellieren, kein positives Denken einfordern, keinen Druck machen)
  • nicht über den Kopf des Betroffenen hinweg entscheiden
  • nicht in Urlaub schicken, nicht in neue Umgebung (Wohnung, Heim) versetzen (ggf. aufschieben)

 

 

Was man tun kann (und sollte): 

  • sich gut über das Wesen der Depression informieren  
  • viel Geduld aufbringen (nach Phasen der Besserung auch mit erneuter Verschlechterung rechnen)
  • freundliche, beschützende, anregende Atmosphäre schaffen
  • behutsam zu Aktivitäten (v.a. im Freien) ermuntern, auch gegen den Willen des Betroffenen; keinen dauerhaften Rückzug gewähren
  • Vertrauen vermitteln, dass Depression eine Krankheit ist, die behandelt werden kann

 


Was zum eigenen Wohl zu beachten ist

  • persönlichen Schutzraum wahren, sich immer wieder auch abkoppeln, nicht zu sehr in Problematiken einsteigen, mitleiden und selbst seelisch verschleißen lassen
  • sich keine Schuld an der Entwicklung der Depression einreden lassen (eine Person ist niemals Schuld am Entstehen einer Depression)
  • ab und zu bewusst distanzieren, Seelenhygiene treiben, nicht anstecken lassen

 

 


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