Straßenbahn fahren mit Rollator

Kategorie: Mobilität

Schlagworte: Rollator, Rollatortraining, Straßenbahn fahren, Sturzprophylaxe, Mobilität im Alltag, Erhalt der Selbständigkeit, Gehhilfen

Einsteigen in die Straßenbahn – Das Überwinden von Stufen

  • Möglichst in die nächste Tür nach der Fahrertür in die Straßenbahn einsteigen, da dort die Sitzplätze für Menschen mit Behinderung sind, die das Hinsetzen durch besonders großen Freiraum erleichtern und Platz zum Abstellen des Rollators bieten.
  • Wenn die Straßenbahn in die Haltestelle einfährt, fahren Sie mit dem Rollator vorwärts an die Einstiegstür der Straßenbahn heran und gehen im Stand in Schrittstellung.
  • Nun mit den Händen die Bremsen des Rollators (unter dem Griff) nach oben ziehen und fest umklammert halten. Den Rollator zu sich und Richtung Boden fest herunterdrücken, so dass sich die Vorderräder anheben.
  • Dann wieder die Bremsen lösen (Finger lockern und zum Griff verlagern) und gleichzeitig mit Schwung den Rollator nach vorne über die Stufe in die Straßenbahn schieben.
  • Die Vorderräder bleiben so lange angehoben, bis sie oben auf dem Boden aufsetzen. Nun die hinteren Räder leicht anheben und den Rollator über die Stufe rollen.
  • Sollten Sie nicht zurecht kommen, befindet sich neben der Eingangstüre meist ein spezieller Klingelknopf für den Straßenbahnfahrer, den Sie jederzeit betätigen können, so dass der Fahrer Ihnen behilflich sein kann.
  • Nach dem Einsteigen den speziellen Sitzplatz für Rollstuhlfahrer ansteuern, die Bremsen des Rollators herunterdrücken und sich setzen.

Aussteigen aus der Straßenbahn

  • Wenn Sie aus der Straßenbahn aussteigen wollen, rechtzeitig den Haltekopf drücken, so daß der Fahrer registriert, daß er halten muß. Beim Aufstehen vom Sitzplatz müssen die Bremsen am Rollator festgestellt sein.
  • Besser ist es, bereits während der Fahrt aufzustehen und zur Ausgangstür zu gehen, wo man sich beim Stehen am Rollator wieder mit runtergedrückten Bremsen mit einer Hand an der Haltestange festhalten kann.
  • Ganz wichtig ist das Festhalten mit beiden Händen! Erst nachdem die Straßenbahn hält und sich die Türe geöffnet hat, die Haltestange loslassen, Bremsen lösen und wie folgt aussteigen
  • Beim Aussteigen aus der Straßenbahn ist zu beachten, dass Sie in Schrittstellung gehen und langsam den Rollator die Stufe heruntergleiten lassen. Wichtig ist aber, den Rollator nicht zu weit nach vorne rollen zu lassen oder gar zu schieben, sondern Sie relativ aufrecht zu ihm bleiben um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Wichtig

  • nie in der Straßenbahn auf den Rollator setzen. Sonst besteht erhebliche Sturzgefahr.
  • beim Sitzen und Stehen in der Straßenbahn immer die Bremsen runtergedrückt halten.
  • rechtzeitig den Halteknopf betätigen.
  • Türschwellen vor der Straßenbahn: Mit einer Türschwelle ist ein Hindernis von etwa zwei Zentimetern Höhe gemeint. Diese Hindernisse findet man fast überall. Oft bereitet das Überfahren von Türschwellen einige Probleme. Hier eine besondere Fahrtechnik: Man sollte schräg an die Schwelle heranfahren. Das heißt, dass man den „Frontalaufprall“ mit den Vorderrädern unbedingt vermeiden sollte. Man kann dann jedes Rad einzeln über die Schwelle rollen oder heben. Je größer die Räder, desto einfacher wird das Rollen. Man benötigt dann weniger Kraft. Man kann natürlich auch etwas „Schwung“ nehmen. Mit dieser Technik ist es möglich, auch einen beladenen Rollator geschickt über die Schwelle zu fahren.

Zusätzliche Unterstützung am Rollator

Zu erwähnen ist noch, dass man am rechten Rad des Rollators eine Einstieghilfe anbringen kann. Wir möchten aber gerne demonstrieren, wie man mit einem Standard-Rollator Hindernisse überwindet, da alle zusätzlichen Hilfsmittel am Rollator nicht von der Krankenkasse bezahlt werden und diese sich nicht jeder leisten kann. Für den zusätzlichen Komfort muss man kräftig zuzahlen.

Es gibt weiterhin zahlreiches Zubehör für den Rollator: Von unterschiedlichen Taschen und Körben bis zu Stockhaltern oder Rollator-Schirmen.

Kleiner Tipp: Oft passen auch Zubehör-Teile aus dem Fahrradhandel an den Rollator - zum Beispiel Lichter oder Reflektoren, damit die Rollatoren auch in der Dunkelheit für andere Verkehrsteilnehmer gut sichtbar sind.


Sonstiges

Weiterhin wichtig ist die richtige Einstellung des Rollators. Oft sind die Rollatorengriffe zu hoch eingestellt. Das kann zu Verspannungen und Schmerzen im Schulter-Nackenbereich führen.

Tipp: Die Höhe ist richtig eingestellt, wenn sich das Handgelenk des herunter hängenden Armes in Höhe des Rollatorengriffes befindet.